E-Mobilität – Ratgeber Ladepraxis.
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Elektroauto zu Hause laden – Wir klären die wichtigsten Fragen
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Sie denken über den Kauf eines Elektrofahrzeugs oder eines Plug-in Hybrid nach? Wissen aber noch nicht richtig wie Sie das Elektroauto zu Hause laden?
Wir klären die wichtigsten Fragen zu Abkürzungen, unterschiedlichen Steckern und Kabeln sowie allen Zusatzkosten und Mythen rund um das Thema „Elektroauto zu Hause laden“.
Auch der Sicherheitsaspekt spielt eine große Rolle. Die Installation sollte vor Inbetriebnahme durch einen Fachmann abgeklärt werden, ob alle Anschlüsse und Zuleitungen der erhöhten Dauerbelastung gewachsen sind. Durch Überhitzung einer zu schwachen Installation droht schlimmstenfalls Brandgefahr
Grundvoraussetzung ist ein Stellplatz mit einem Stromanschluss für das Elektroauto. Falls Ladezeiten von mehreren Stunden kein Problem darstellt, kann der Anschluss theoretisch über ein Ladekabel in integriertem Steuergerät an eine gängige Haushalts-Steckdose (230V) erfolgen. Aufgrund der langen Ladezeiten, des oft schlechteren Wirkungsgrads und des erhöhten Sicherheitsrisikos wird diese Methode nicht selten als „Notladung“ bezeichnet. Deutlich schneller lädt die Batterie uber eine Wallbox an einem Kraftstromanschluss(Dreiphasenwechselstrom) mit 400 Volt. Bei der regelmäßigen Nutzung ist dieser Methode zum Aufladen des Elektroautos der Vorzug gegeben.
In beiden Fällen sollte vor Inbetriebnahme durch einen Fachmann abgeklärt werden, ob alle Anschlüsse und Zuleitungen der erhöhten Dauerbelastung gewachsen sind. Durch Überhitzung einer zu schwachen Installation droht schlimmstenfalls Brandgefahr.
Wallbox ist die verbreitete Bezeichnung für eine Ladestation nach IEC 62196 (internationale Norm für Steckertypen) welche speziell für Elektroautos entwickelt wurde. Die Wallbox wird mit 400 Volt und 16 oder 32 Ampere an das Stromnetz angeschlossen. Das praktische daran ist, dass dieser Stromanschluss in den meisten Haushalten schon verfügbar ist, da er auch für Küchenherde verwendet wird. Durch die erhöhten Ampere können höhere Ladeleistungen von 11 bis 22 Kilowatt erzielt werden, welche die Aufladezeit deutlich verkürzt. Die Ladezeit ist jedoch auch von der Batteriekapazität des Elektroautos selbst abhängig. Je größer die Batterie, desto länger die Ladezeit für eine Komplettladung. Verbunden wird das Elektroauto mit der Wallbox über ein Ladekabel mit dem Typ 2- Stecker welcher auch die Bezeichnung „Mennekes-Stecker“ trägt. Bei den asiatischen Autoherstellern wie KIA oder Nissan ist auch der Stecker Typ-1 verbreitet.
Berücksichtigt wurden hier nur Stecker, die bei der privaten Ladetechnik zuhause zum Einsatz kommen konnen. Steckersysteme öffentlicher Ladestationen(CCS und CHAdeMO)sind nicht aufgeführt.
Das deutsche Stromnetz arbeitet mit Wechselstrom. Um die Batterie eines E-Autos aufzuladen, wird hingegen Gleichstrom benötigt. Diesen Konflikt lösen die Autohersteller mit einem im Auto integrierten Gleichrichter (Konverter). Es bedarf also bei einer Einrichtung einer heimischen Ladestation keiner speziellen Vorrichtung zur Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom. Dieser Vorgang erfolgt im Ladegerät des Autos automatisch. Wird eine öffentliche Ladestation mit Gleichstrom genutzt, fließt der Strom am Konverter vorbei direkt zur Batterie.
Die Ladedauer eines Elektroautos wird neben dem Zustand der Batterie (kalt, warm, leer, halbvoll etc.) maßgeblich von zwei Faktoren bestimmt:
Der Ladekapazität der Batterie und der verwendeten Ladetechnik. Ausgehend von einer Batteriekapazität von 20 Kilowattstunden(kWh) bewegt sich die Ladedauer zwischen 6-8 Stunden an einer Haushaltssteckdose (230 Volt/10 Ampere = 2,3 kW einphasig) und, ein dreiphasiges Ladegerät im Auto vorausgesetzt, etwa 1 Stunde an einer schnellen Wallbox (400 Volt/32 Ampere = 22 kW dreiphasig). Verfügt das Elektroauto hingegen nur über ein einphasiges Ladegerät, wäre der Ladevorgang auch an einer 22kW-Wallbox auf theoretisch 7,4 kW begrenzt. Um Schieflasten im Stromnetz zu vermeiden, sind in Deutschland sogar nur maximal 4,6 kW pro Phase zugelassen, weshalb das Auto mit 20 kWh-Akku hier etwa 4-5 Stunden laden würde.
Wird das Auto nur zu festen Zeiten benötigt, hat längere Standpausen oder verfügt nur über ein einphasiges Bordladegerät, können die Zusatzkosten für eine 22 kW-Wallbox und entsprechende Verkabelung zugunsten eines 16 A-Anschlusses mit 3,7 bzw. 11 kW-Wallbox eingespart werden. Zu beachten ist außerdem, dass die Verlustleistung mit steigender Ladeleistung tendenziell eher zunimmt, was für langsameres Laden spricht.
Die beim Laden entstehenden Kosten richten sich nach der verbrauchten Menge des Stroms. Verschiedene Stromanbieter haben vergünstigten Nachtstrom im Angebot. Falls die Ladezeiten üblicherweise in den Nachtstunden liegen, lohnt sich daher ein Preisvergleich. Für eine genaue Kostenkontrolle des verbrauchten Stroms empfiehlt sich ein separater Stromzähler an der Ladestelle des Autos. Einige der teuren Wallboxen besitzen bereits einen integrierten Stromzähler.